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18.11.2019

Katholisch in Langwasser vom Anfang bis zum Ende - Teil 1

„Das oder auch der Blog oder auch Weblog (Wortkreuzung aus englisch Web und Log für Logbuch der Tagebuch) ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder ein Journal,

in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt.“ (Wikipedia)

Ich schreibe für ein/en Blog! Ich bin also nun ein Blogger bzw. korrekt eine Bloggerin! Selbst habe ich noch nicht einmal einen Blog gelesen, aber egal! Ich veröffentliche hier meine Gedanken für jede/n einsehbar, die/der auf diese Seite klickt und sich die Zeit nimmt, zu lesen, was in meinem Kopf so vorgeht. Na gut, wenn Sie das wollen, dann lesen Sie gerne weiter! Das Thema soll sein „Gott und die Welt - Katholisch sein in Langwasser“. Und dazu darf ich schreiben, was ich will und was mir einfällt…

Katholisch in Langwasser! Zunächst einmal fällt mir dazu ein, dass „Katholisch in Langwasser“ mein Leben von Beginn an bis heute prägt! Seit 57 Jahren lebe ich in Langwasser, von Geburt an sozusagen, wurde in der damals noch nagelneuen Kirche Zum Guten Hirten getauft, bin ebenda zur Erstkommunion gegangen, wurde von Bischof Alois Brems gefirmt und habe meinen Mann vor 34 Jahren dort geheiratet, auch unsere drei Kinder wurden in ZGH getauft. Für meinen Vater und meinen Schwiegervater feierten wir in der Kirche die Totenmessen. Katholisch in Langwasser von Anfang des Lebens bis zum Ende also! Einige Pfarrer Langwassers habe ich überlebt (manche sogar im wahrsten Sinne des Wortes), immerhin zwei der vier Pfarreien habe ich wechselweise bewohnt und den ersten Versuch der vier Gemeinden, zu einer Pfarreiengemeinschaft zu werden, als Sekretärin der PGL (Pfarreiengemeinschaft Langwasser) hautnah miterlebt. In 57 Jahren hat sich sehr viel verändert, nicht nur in der Kirche Langwassers, sondern auch in der Gesellschaft. Klar, das ist mehr als ein halbes Jahrhundert. Da tut sich einiges.

Wenn ich dem Gebot des Blogs folge und meinen Gedanken über die Kirche Langwassers freien Lauf lasse, dann denke ich zunächst an das augenblickliche Kämpfen in vielen Gremien um einen guten Weg in die Zukunft. Wie kann es weitergehen? Wo ist unser Platz und was ist unsere Aufgabe als Kirche im Lebensumfeld Langwasser? Welche Bedeutung haben wir und wie bleiben oder werden wir attraktiv für die Menschen von heute? Was ist unsere frohe Botschaft und wie können wir sie ansteckend und begeistert weitergeben?

Aber heute erlaube ich mir erst einmal einen Blick zurück. Katholisch in Langwasser vor 50 Jahren:

Vor 50 Jahren waren die Kirchen „Zum Guten Hirten“ und „Heiligste Dreifaltigkeit“ sonntags brechend voll, und zwar bei mehreren Gottesdiensten, wer nicht rechtzeitig kam, konnte noch einen Stehplatz hinten finden. Der „Gute Hirte“ hatte ein Hauptportal, durch das von beiden Seiten durch Doppeltüren, die sonntags offenstanden, die Menschen strömten – heute ist die eine Seite zugewachsen. Die coolen Jugendlichen benutzten übrigens den Seiteneingang und saßen im hinteren Teil des rechten Blocks. Und einige drückten sich immer ganz hinten an die Wand, keinen Schritt weiter. Der Überblick war wichtig. Ich selbst musste lange Zeit brav bei meinen Eltern sitzen. Oje. Sehr uncool. Nach dem Sonntagsgottesdienst traf man sich im Refektorium zum Schafkopf spielen und zu einem Bier. Manchmal spendierte der Pfarrer einen Schnaps.

Kirche war Gemeinschaftserlebnis. Hier traf man seine Freunde und zweifellos war das oft auch der einzige Grund für den Gottesdienstbesuch. Denn die Sonntagsmessen waren damals sicher keineswegs interessanter als heute. Aus den Jugendfreundschaften, die im Guten Hirten gewachsen waren, entwickelten sich eine ganze Reihe von Ehen, junge Familien entstanden.Kirche war ein Zentrum, das Zentrum für viele, um das sich das Leben drehte. Wenn eine Hochzeit war, standen vor der Tür Scharen von Kindern jeden Alters und das Brautpaar warf Bonbons und Münzen, um die wir uns balgten. Wenn ein Kind getauft wurde, kamen wir, um das Baby zu sehen. Unsere Jugend verbrachten wir im Jugendkeller, Refektorium und später in der neu eröffneten Teestube. Bei Filmabenden war der Pfarrsaal brechend voll.

Die Zeiten ändern sich. Es war schön damals, und es war auch einfacher als heute, weil es normal war, bei Kirche bzw. Katholisch in Langwasser dabei zu sein. Kirche hatte bei den meisten noch ein hohes Ansehen und einen positiven Ruf. Es gab außer Sportvereinen nicht viele Alternativen.

Ich lasse meine Gedanken jetzt mal weiter kreisen für den nächsten Teil von „Katholisch in Langwasser“…


 

Autorin

Martina Baum, 57 Jahre alt, verheiratet, 3 erwachsene Kinder und Schwiegerkinder, 5 Enkel.
Hobbys: Musik, Lesen, Radeln
Ehrenamtlich tätig im Kirchortsrat St. Maximilian Kolbe, Liturgieausschuss, Projektchöre für Kinder und Erwachsene u.a.m.